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Überwachungskamera Aufzeichnung

Gelten Überwachungskamera Aufzeichnungen vor Gericht?

Private Videos können im Rahmen der Beweiserhebung verwertet werden

Überwachungskamera AufzeichnungSchon öfters gab die Frage nach der Zulässigkeit von Videoaufnahmen zu Gerichtsurteilen Anlass zu heftigen Kontroversen. Datenschützer berufen sich auf den Schutz des Persönlichkeitsrechts, Polizei und Gerichte hingegen würden oftmals gerne Videoaufnahmen zur Beweisführung zulassen, auch wenn diese Aufnahmen nicht Rechtskomform entstanden sind. Die Entscheide ob solche Aufnahmen zugelassen werden, sehen die Gerichte mit unterschiedlichen Ansichten. So hat das Amtsgericht München ein Video zur Beweisaufnahme zugelassen, mit der Begründung, der Persönlichkeitsschutz habe zwar Priorität, aber unter gewissen Umständen sei das Verwertungsinteresse übergeordnet. So können Bilder und Videos, die rein zufällig entstanden sind, also der Fotograf die aufgenommenen Personen weder kannte, noch irgendeinen besonderen Zweck damit erfüllen wollte, zur Beweisführung anerkannt werden. Das können Bilder von einer Veranstaltung sein, aber auch Bilder von Gebäuden und Landschaften, bei denen zufällig fremde Personen abgelichtet oder auch gefilmt werden. Bei solchen zufälligen Aufnahmen kann nicht davon gesprochen werden, dass diese Personen gegen ihren Willen abgelichtet wurden.

Videoaufnahme der Überwachungskamera dient der Beweissicherung

Das Amtsgericht München hat weiter anerkannt, dass auch Fotos aus einem Unfall durchaus zulässig sein können, bei dem gleich nach dem Ereignis Bilder gemacht wurden, auf denen sich zufällig Leute befanden. Ob die Fotos gezielt für eine gerichtliche Auseinandersetzung gemacht wurden oder lediglich um die Unfallsituation im Bild festzuhalten sei unerheblich.

Den Grund zu dieser gerichtlichen Auseinandersetzung war die Klage eines Fahrradfahrers mit einer sogenannten Action Kamera auf dem Fahrradhelm, der einen Autofahrer eingeklagt hat, den Auffahrunfall von ihm absichtlich provoziert zu haben. Angeblich soll ihm der Autofahrer sogar noch den „Stinkefinger“ gezeigt haben. Auf die Auswertung und Anerkennung als Beweis der Bilder hätte der Fahrradfahrer besser nicht bestanden, der Schuss ging nämlich gründlich nach hinten los, die Klage wurde vom Gericht vollumfänglich abgewiesen. Das Gericht kam zu der Überzeugung, dass der Fahrradfahrer den Unfall selbst verschuldet hat, weil er falsch reagierte, als das vor ihm fahrende Auto bremsen musste. Auf dem Film war zu erkennen, dass das Auto verkehrsbedingt bremsen musste und es kein willkürlicher Akt war. So war auch zu erkennen, dass der Fahrradfahrer lediglich die Vorderbremse am Fahrrad betätigte. Mit einem genügenden Sicherheitsabstand von 12 Metern bei einer Geschwindigkeit von lediglich 24 km/h und einem korrekten dosierten Bremsen mit der Hinter- und Vorderbremse wäre dieser Unfall absolut vermeidbar gewesen. Außer Spesen nichts gewesen, wie es im Volksmund so treffend genannt wird.

Gerichtsverwertbarkeit der Videobilder – Unverfälschte Beweiskraft

Nicht selten werden Straftaten auf Video aufgenommen, aus unterschiedlichen Gründen ist die Täterschaft nicht zu erkennen was eine weitere Strafverfolgung erschwert und auch ärgerlich ist.
Im Fachhandel gibt es Videoüberwachungssysteme mit dem Vermerk: Gerichtsverwertbarkeit. Um dieses Zertifikat vom LGC Forensics zu erhalten, muss die Überwachungskamera eine ganze Menge an Vorgaben erfüllen, was auch geprüft wird, bevor ein solches Modell diese begehrte Zertifizierung bekommt. Hierbei geht es darum, zu gewährleisten, dass die aufgenommenen Bilder in keiner Weise verändert oder manipuliert werden können und genau so auch beim Gericht ankommen wie sie aufgenommen wurden. So muss die Überwachungskamera eine dementsprechend gute Verschlüsselung der Software haben, damit keine Manipulationen via PC vorgenommen werden können, ebenfalls muss die Überwachungskamera über ein geschlossenes System verfügen um nachträgliche Veränderungen unmöglich zu machen.

Wie im Überwachungskamera Test nachgelesen werden kann, verfügen solche Überwachungskameras über einen ganz anderen Sicherheitsstandard als gewöhnliche, handelsübliche Videokameras. Die Messlatte ist entsprechend hoch, es muss gewährleistet werden, dass die Kamera nur unverfälschte Bilder zur Auswertung und zu einem allfälligen Prozess beiträgt.

Überwachungskameras – mit Wasserzeichen gekennzeichnete Videoaufnahmen

Solche Überwachungskameras können auf jedes einzelne aufgenommene Bild ein „Wasserzeichen“ mit aufnehmen, vergleichbar mit einem Wasserzeichen einer Banknote. Werden einzelne oder mehrere Bilder bearbeitet oder ausgewechselt kann dieses Wasserzeichen nicht auf das Bild übertragen werden. Bei einer Auswertung durch Spezialisten würden solche versuchten oder gemachten Manipulationen sofort auffallen. Die Bilder könnten zur Beweisführung nicht mehr zugelassen werden, zudem müsste der Lieferant der Bilder wohl noch mit einer Anzeige wegen versuchtem Betrug rechnen. Ob Bilder aus Überwachungskameras verwendet werden können entscheiden die Richter nicht nur auf Grund aus welcher Quelle die Bilder stammen, die Bilder müssen natürlich ebenfalls erkennbar sein und eindeutig zugwiesen werden können. Ist eine Person nicht zu 100% erkennbar, sind die Bilder nicht verwertbar.

Wahl der richtigen Technik bei Überwachungskameras

Der Ratgeber Überwachungskamera Test hält eine ganze Menge an Tipps bereit, beispielsweise worauf beim Kauf einer Überwachungskamera geachtet werden sollte um keinen Fehlkauf zu machen. Der Sinn und Zweck, sowie die gewünschte Bildqualität sind entscheidend. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass sich auch der Preis einer Kamera bei der Qualität bemerkbar macht. Ob die Kamera nur schemenhaft aufnimmt, Details erkennen lässt oder gestochen scharfe Bilder liefert, sind natürlich elementare Unterschiede. Eine Kamera die nur schlechte Bilder liefert ist nicht wirklich sinnvoll, da kaum Einzelheiten in einer verwertbaren Qualität abgespeichert werden. So ist beim Kauf auch darauf zu achten, bis zu welcher Entfernung gute Bilder zu erwarten sind. Gegebenenfalls muss mit einer zweiten Überwachungskamera gearbeitet werden.

Pixel bleiben Pixel

So weiß der Ratgeber Überwachungskamera Test zu berichten, dass nicht nur die Anzahl der Pixel für eine gute Bildqualität verantwortlich sind. Der Markt hält sehr gute Überwachungskameras in HD Qualität mit einem Bildformat von 16:9 zum Kauf bereit, die schon vielen Wünschen vollumfänglich entsprechen. Diese Überwachungskameras eignen sich besonders wenn breitflächig überwacht werden soll, wie zum Beispiel auf Tankstellen und in Einkaufszentren. Diese Überwachungskameras liefern ebenfalls eine gute Tiefenschärfe und sind einem 4CIF-System überlegen. Auch ein optischer oder elektronischer Zoom kann auf größere Entfernungen bessere Bilder liefern, um ein Gesicht einwandfrei erkennen zu können muss das Bild mindestens 150 Pixel in der Breite aufweisen.

Früher wurde das sich am besten eignende Objektiv der zu überwachenden Distanz gewählt. Mit den heutigen Objektiven entfällt diese Auswahl, es wird auf Mehrbereichsobjektive gesetzt. In ganz bestimmten Situationen muss allerdings auf dieses Auswahlverfahren zurückgegriffen werden, so zum Beispiel wenn ausschließlich auf größere Distanzen überwacht werden soll und der Nahbereich eine untergeordnete Rolle spielt.

Lichtempfindlichkeit der Überwachungskamera

Der Überwachungskamera Test hat weiter auch ermittelt, dass bei Nachtaufnahmen nicht unbedingt die Überwachungskamera mit den meisten Pixel am besten abschneidet. SD Kameras können hier gleichwertige oder gar bessere Bilder liefern. Bei Überwachungskameras mit einer sehr hohen Pixelzahl können bei schnelleren Bewegungen sogenannte Wischeffekte auftreten, die sich nur mit einer kürzeren Verschlusszeit kompensieren lassen, was aber mehr Licht bedingt. Gegenlicht, zum Beispiel durch Glasfassaden verringert die Bildqualität um einiges, wenn es nicht anders machbar ist dürfte in diesem Fall nur eine Überwachung mit mehreren Kameras aus verschiedenen Perspektiven zum gewünschten Erfolg führen. So kann laut Überwachungskamera Test nicht generell gesagt werden, welche Überwachungskamera nun wirklich die Beste ist und am meisten Vorteile bringt. So ist es auch wichtig, ob die Überwachung hauptsächlich nachts erfolgen soll und wie die topografischen und baulichen Gegebenheiten ist.

Die Überwachungskamera ist sicherlich die Hauptkomponente in einem Überwachungssystem, aber auch das Speichermedium sollte in einer Bestqualität sein. Der Receiver muss der Qualität der Überwachungskamera ebenbürtig sein, also eine gute oder sehr gute Bildqualität auch speichern können. So sollte auch hier nicht gespart werden, denn Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer sind gefragt, ein Recorder der die halbe Zeit wegen Pannen außer Betrieb ist, kann in diesem sensiblen Bereich nicht gebraucht werden, geschweige denn zu gerichtsverwertbaren Aufnahmen führen.

Richtige Installation der Überwachungskamera

Gewusst WIE ist auch bei der Montage von Videoüberwachungskameras das A + O. Elementar ist, dass die Kamera nicht zu hoch montiert wird, wenn Personen und deren Gesichter erfasst werden sollen. Zu hoch montierte Kameras lassen wohl einen guten Überblick zu, aber eben von oben, da erkennt man bestenfalls Hut oder Haare aber keine Gesichter. Außer der Einbrecher hebt den Kopf und lächelt freundlicherweise in die Überwachungskamera, was aber ein absoluter Glücksfall sein dürfte.

Auch die Brennweite ist entscheidend bei der Standortwahl zum Befestigen der Überwachungskamera. Wird die Überwachungskamera hoch montiert und in die Entfernung ausgerichtet, befindet sich ein großer sogenannter toter Winkel vor und unter der Überwachungskamera. Auf die Entfernung kann wohl erkannt werden, dass sich etwas tut, geht die Person jedoch auf die Überwachungskamera zu, ist sie schnell mal im toten Winkel und kann nicht mehr erfasst werden. Da hilft nur eine Überwachungskamera mit beweglichem Kamerakopf und Bewegungserkennung, welche sich automatisch den Bewegungen anpasst. Auch hier zu diesem Thema können hilfreiche Anregungen im Überwachungskamera Test gefunden werden. Es wäre schade eine hochwertige Technik durch eine falsche Montage in der Wirkung zu beschneiden.

Die Richtige Kombination bringt den Erfolg

Eine gute Qualität von Überwachungskamera und Receiver sind für eine gute Überwachungskamera Aufzeichnung ausschlaggebend, ebenso müssen die Überwachungskameras so angebracht sein, dass eine möglichst hohe Ausbeute an verwertbaren Bildern geliefert werden kann. Zuverlässigkeit ist ebenso gefragt wie ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Wer seine Aufnahmen im Bedarfsfall auch vor Gericht verwerten möchte, muss darauf achten, dass die Überwachungskamera den Vorschriften entspricht, was mit dem Vermerk LGC Forensics gekennzeichnet ist. HD Überwachungskameras und Überwachungskameras mit Megapixel lassen ganz andere Möglichkeiten zu, als Überwachungskameras, wie es sie noch vor einigen Jahren zu kaufen gab. Verwendungszweck und Preisbudget geben vor, welche Überwachungskamera in Frage kommen könnte. Sicherheitsfirmen und der Fachhandel können beratend mithelfen die richtige Auswahl zu treffen, auch unser Überwachungskamera Test gibt eine sehr gute und ausführliche Hilfestellung diesbezüglich.

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