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Überwachungskamera kaufen – häufige Fehler

Ratgeber gegen Fehler beim Kauf von Überwachungskameras

Tipps & Tricks beim Überwachungskamera kaufenKeine Frage, seit einigen Jahren ist auch in Deutschland eine stetig ansteigende Kriminalität zu verzeichnen. Besonders Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser, aber auch Lagerräume und Feriendomizile sind bei Langfingern sehr beliebt. Die Polizei ist überfordert, denn eine lückenlose Beobachtung von Wohngegenden ist schlichtweg unmöglich. So bleibt fast nichts anderes übrig, als sein Hab und Gut bestmöglich selbst zu schützen, eine Überwachungskamera kann dabei ein sehr gutes Hilfsmittel sein. Die große Auswahl an Marken und Modellen lassen es zu, dass es nicht selten zu Fehlkäufen kommt was keine Sicherheit bringt. Wir möchten mit unserem Überwachungskamera Test Licht ins Dunkle bringen. Die erste Kaufüberlegung sollte ganz klar der Verwendungszweck sein, was soll wie überwacht werden, was soll das Überwachungssystem können und wie hoch ist das Budget. Dazu einige Tipps von Profis.

1. Unauffälliges Modell einer Überwachungskamera kaufen

Es ist eine Tatsache, dass gut erkennbare Videokameras Einbrecher durchaus abschrecken können, denn die Gefahr erkannt und überführt zu werden ist nicht unerheblich. Langfinger wissen jedoch meist, wie solche Videokameras arbeiten und finden öfter mal Wege, den Erfassungsbereich zu umgehen. Weitere versteckte oder gut getarnte Kameras können da sehr hilfreich sein, dem Dieb einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Je unauffälliger, desto schwieriger zu erkennen für Einbrecher

So kann es viel Sinn machen, auch mit einer zusätzlichen Attrappe zu arbeiten, einem sogenannten Dummy. Dem Dieb wird vorgegaukelt die gut sichtbare Kamera, (also die Attrappe) überlistet zu haben, in Wirklichkeit wird er aber längst von einer andern Kamera erfasst, die der Einbrecher nicht gesehen hat. Auf diese Weise kann der Dieb gezielt in eine Richtung manipuliert werden, wo er sich unbeobachtet fühlt aber längst auf Video aufgenommen wird, was ihm zum Verhängnis werden kann.

2. Nicht zu wenige Überwachungskameras

Je nach Objekt ist eine einzige Kamera nicht ausreichend genug, um eine sinnvolle Überwachung zu gewährleisten. Hat das Objekt mehrere Sicherheits-Schwachstellen, zum Beispiel mehrere Eingänge, eine Garage mit direktem Zugang zum zu schützenden Objekt oder Fenster im Parterre sind mehrere Überwachungskameras nötig, denn eine einzige Überwachungskamera kann unmöglich so viele Bereiche überwachen.

3. Mischbetrieb

Der Hauptunterschied bei Kameras besteht darin, ob eine Überwachungskamera für den Innenbereich oder Außenbereich entwickelt wurde. Wechselnde klimatische Verhältnisse, von heiß über regnerisch bis hin zu extremen Minustemperaturen stellen ganz andere Anforderungen an eine Kamera für den Außenbereich und sind auch in der Anschaffung teurer als Kameras für den Innenbereich. So müssen bei mehreren Kameras die Signale genormt sein, man muss sich vor dem Kauf auf ein Übertragungssystem festlegen, also HD-SDI oder AHD aber auch PAL stehen zur Auswahl. Es ist möglich Kameras unterschiedlicher Hersteller zu kombinieren, der Einfachheit halber sind Kameras, die alle vom gleichen Hersteller geliefert werden, sicherlich die bessere Option.

4. Unzuverlässige Aufzeichnungslösungen

Die Speicherung der aufgenommenen Bilder ist nach wie vor eines der Haupthemen bei der Videoüberwachung und sollte unbedingt beachtet werden, bevor Sie sich eine Überwachungskamera kaufen. Da stehen einige Optionen zu Wahl, so können die Daten auf einem PC gespeichert oder via PC auf eine Cloud übermittelt werden, was aber gelegentlich wegen der Bandbreite beim Upload zu technischen Problemen führen kann. Werden die Daten auf einem PC gespeichert, bestehen Sicherheitsrisiken da der PC im Dauerbetrieb ist. Wird diese Variante gewählt sollte mindestens die Internetverbindung unterbrochen werden, wenn der PC nicht in Betrieb ist. Handelt es sich um eine IP Überwachungskamera, die in ein Netzwerk integriert wurde, darf die Internetverbindung selbstverständlich nicht gekappt werden, denn dann würden die zusätzlichen Optionen über Fernzugriff nicht mehr arbeiten.

5. Falsche Brennweite

Die Kameras müssen exakt auf den zu überwachenden Bereich ausgerichtet sein. Um eine gute Bildqualität zu erreichen muss die Optik an der Kamera richtig eingestellt sein, die Brennweite lässt sich auf die Distanz zum Objekt einstellen.

Aufschluss ob die Brennweite richtig eingestellt ist, kann aus der Tabelle ersehen werden.

BezeichnungEntfernung in Meter
Fernbereich8 – 15
Fernbereich, mittelbis 25
Fernbereich, superbis 40
Mittlerer Bereich3 – 10
Nahbereich2 – 5

6. Montage zu hoch

An welcher Stelle eine Überwachungskamera montiert werden kann geben die Örtlichkeiten vor. Das können andere Fassaden, Bäume oder auch extra aufgestellte Masten sein. Auch die richtige Höhe ist maßgebend eine gute Überwachung zu garantieren, allerdings ist schon darauf zu achten, dass die Kamera vom Boden aus ohne Hilfsmittel wie einer Leiter nicht zu erreichen ist. Andererseits sollte die Kamera auch nicht zu hoch sein, da würde alles „von oben“ aufgenommen, Gesichter wären kaum oder gar nicht zu erkennen.

7. Schlechte Bildqualität

Bei Tageslicht liefern die meisten Kameras sehr gute Bilder, bei Nachtaufnahmen trennt sich die „Spreu vom Weizen“, da machen sich die Qualitätsunterschiede extrem bemerkbar. Die Tabelle gibt lediglich Anhaltspunkte über wie viele LEDs eine Kamera verfügen sollte, um auf verschiedene Distanzen Nachtbilder machen zu können:

Mindestens

  • 200 LEDS auf 25 Meter Entfernung
  • 100 LEDs auf 15 Meter Entfernung
  • 70 LEDs auf 10 Meter Entfernung
  • 50 LEDs auf 5 Meter Entfernung

Die empfohlene Mindestanzahl an LEDs sagt aber nichts über die eigentliche Qualität der Kamera aus. Kameras mit IR-LEDs (Infrarot) und einer Auflösung in HD Qualität von 1920 x 1080 Pixel liefern Nachtbilder in einer Qualität, die durchaus von der Polizei verwertet werden können. Auch dieser Punkt sollte unbedingt beachtet werden, BEVOR Sie sich eine Überwachungskamera kaufen.

8. Daueraufnahme

Um Speicherplatz zu sparen, gibt es Kameras mit Bewegungsmelder, so wird die Kamera erst aktiviert wenn sich im abgedeckten Bereich etwas bewegt. Solche Bewegungsmelder können auch mit anderen Optionen gekoppelt werden wie akustische und optische Alarmanlagen. Für den Außenbereich ist eine solche Verkopplung nicht empfehlenswert, denn auch freilaufende Tiere wie Katzen, nachtaktive Greifvögel und Hunde können ganz schnell mal einen Fehlalarm verursachen. Im Innenbereich sind Bewegungsmelder absolut eine gute Zusatzoption. Eine IP Überwachungskamera mit Bewegungsmelder kann, sobald sich etwas bewegt, via PC Router und Internet ein Livebild auf ein Smartphone übermitteln oder einen stillen Alarm zur Polizei oder einen Sicherheitsdient auslösen.

Wenn Sie sich mindestens an diese 8 Punkte halten, können Sie sich beruhigt dem Thema Überwachungskamera kaufen widmen. Weitere Tipps erhalten Sie in unserem Überwachungskamera Test

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